Mit Ingres' Türkischem Bad von 1863 ist die Frau des Ostens für viele im Westen zu einem Symbol für eine nie erreichbare, verbotene Lust geworden. Seereisende, Abenteurer und einfache Wanderer aus Europa sind über Jahrhunderte dem exotischen Reiz der asiatischen Frau verfallen; ihrer angenehmen Andersartigkeit, der sanften Blässe ihrer Haut. So kam der Mythos auf, dass sie, vor allen anderen Frauen, im Besitz eines geheimen Wissens über Liebestechniken sei. Historisch gesehen, ist dies nicht völlig unbegründet. Traditionsgemäß wurde es von chinesischen und japanischen Frauen erwartet, dass sie ihren Männern zu Diensten seien. Diese Erwartung floss maßgeblich in ihre Erziehung ein …
Der zu seinen Lebzeiten als kontrovers geltende italienische Maler Michelangelo Merisi da Caravaggio (1571-1610) hat seinen heutigen Weltruhm als hervorragender Künstler des Barock einer Wiederentdeckung im frühen 20. Jahrhundert zu verdanken. Seitdem sind die Bilder des streitbaren Verfechters der realistischen Malweise geschätzt wie nie zuvor. Zu recht, denn es war Caravaggio, der religiöser Kunst eine neue Menschlichkeit einhauchte, mit seinen realitätsgetreuen und gleichzeitig sinnlichen Bildnissen von Menschen, Heiligen und Göttern. Für Caravaggio galt allein die Schönheit des Naturgetreuen, dass er geschickt mit der von ihm neu „restaurierten“ chiaroscuro-Technik in Szene zu setzen wusste. Dieses Streben brachte ihn auf Kollisionskurs mit …
Cézannes glücklichste Zeit war seine frühe Jugend in der Provence, wo er zusammen mit Zola und einem anderen Freund in der Natur umherstreifte. Ermutigt durch Renoir, stellte er 1874 und 1877 zusammen mit den Impressionisten aus. Doch die ablehnende Haltung, mit der man seiner Kunst begegnete, verletzte ihn tief. Er malte gern Früchte, weil sie gehorsame Modelle waren, was seiner langsamen Arbeitsweise entgegenkam, dabei behielt er die dominante Farbe und den Charakter der Frucht bei, verstärkte aber den emotionalen Reiz der Form durch ein Spiel von reichen, fein aufeinander abgestimmten Farbwerten. Seine eigentliche Meisterschaft entfaltete er in den Stillleben. Cézanne …
Bereits mit der Eröffnung seines ersten Ateliers im Alter von 16 Jahren war Anthonis van Dyck (1599-1641) eine Legende der Kunstwelt. Er hatte Rubens schon als Kind studiert, wurde sein talentiertester Schüler und als gefeierter Hofmaler in England und Spanien zu seinem Konkurrenten. Heute ist van Dyck vor allem als Meister der Porträtkunst bekannt, der die Eleganz und opulente Schönheit des europäischen höfischen Lebens des 17. Jahrhunderts ebenso produktiv wie begabt einfing. In diesem faszinierenden Abriss über den flämischen Maler und seinen Werdegang markiert Natalia Gritsai die bedeutendsten Lebensabschnitte und Werke des Künstlers.
Franz Marc (1880-1916), bedeutender Künstler des deutschen Expressionismus und später von den Nationalsozialisten als entartet gebrandmarkt, war nicht nur ein enger Freund Wassily Kandinskys, sondern auch Mitbegründer des Künstleralmanachs Der Blaue Reiter„. In der Überwindung einer auf die Naturwahrnehmung begrenzten Kunst entwickelte Marc eine ihm einzigartige, emotionale Farb- und Formensprache, in der er die traumatischen und schmerzhaften Erinnerungen des Krieges verarbeitete. Der Ausdruck primitiver Gewalt in seinen Werken wie Tierschicksal erscheint rückblickend für Marc wie eine Vorahnung dieses Krieges„, der schließlich sein Leben bereits im Alter von 36 Jahren beenden sollte. Entdecken Sie zusammen mit Klaus H. Carl das Leben …
Pierre Bonnard (1867-1947) war der Anführer einer Gruppepostimpressionistischer Künstler, die sich selbst Nabis, hebräisch für ‚Prophet‘, nannten. Zusammen mit Malern wie Vuillard, Roussel und Denis revolutionierte er den Geist dekorativer Techniken in einer der wichtigsten Perioden in der Geschichte französischer Malerei. Die hier zusammengestellten Arbeiten zeichnen sich durch eine Vielzahl außergewöhnlicher Ausdrucksformen aus, die von dekorativ und geheimnisvoll über düster bis zu traumartig reichen. Die Autorin Nathalia Brodskaia, Kunsthistorikern der Eremitage in Sankt Petersburg, ist Expertin für den Postimpressionismus und hat umfangreiche Arbeiten über die Nabis und den Fauvismus geschrieben. Albert Kostenovich machte seinen Abschluss in Kunstgeschichte an der Universität …
Für seine wohlgeformten, lasziven nackten Frauen berühmt, war Peter Paul Rubens erstes Anliegen die Darstellung der Sinnenfreuden in all ihren Formen. Ein Barockmaler, der in seinem gesamten künstlerischen Schaffen die Freuden und Wunder des Körperlichen feierte, die strikten sozialen Vorschriften zugunsten einer emotionalen und sinnlichen Porträtierung der Nacktheit aufgebend, um die Schönheit des menschlichen Körpers zu zelebrieren, die für den Künstler ebenso natürlich war wie die Landschaften seiner Jugend. In einem üppig illustrierten Bildband entdecken Maria Varshavskaya und Xenia Egorova diesen flämischen Künstler und setzen einen einzigartigen Fokus auf sein Werk.
Im Mittelalter beruhte die Navigation auf einem feinen Gleichgewicht aus Kunst und Wissenschaft. Seefahrer, die sich am Wissen und an der Vorsicht ihrer Vorfahren orientierten, mussten sich auf ihre Kenntnisse der Sterne, der Winde, der Meeresströme und sogar der Zugvögel verlassen. Daneben benutzten sie auch handgemalte Karten, die zwar meistens einfach aber dafür wunderschön gezeichnet waren. Im Folgenden führt uns Donald Wigal durch das Zeitalter der großen Entdecker, von Erik dem Roten bis Robert Peary und geht mit uns auf eine Reise zur Wiederentdeckung der Neuen Welt. Diese wunderbare Sammlung an Karten aus einem Zeitraum vom 10. bis zum 18. …
Bei seinen Zeitgenossen vor allem als Mäzen und Sammler bekannt, nimmt Caillebotte heute seinen rechtmäßigen Platz im Pantheon der Künstler ein – als Maler, der in seinen bahnbrechenden Werken in einzigartiger Weise den Realismus mit dem Impressionismus verbindet. Bemerkenswert ist die Verbindung von fotografischen Techniken, von der Perspektive und der akkuraten Abbildung der Realität mit der poetischen Freilichtmalerei des Impressionismus. Diese Monografie eröffnet dem Leser einen neuen Blick auf diesen faszinierenden Künstler, der Kunst und Realität in einer eigenen künstlerischen Sprache verband, während er die außerordentlichen Talente seiner Zeit förderte.
Seitdem Playboy und andere Illustrierte Fotografien des weiblichen Körpers für den modernen Massenmarkt erschlossen haben, hat die erotische Fotografie viel ihres künstlerischen Wertes eingebüßt. So wie die Malerei und die Bildhauerei stand aber auch sie einst im Dienste der künstlerisch anspruchsvollen Erotik. Diese Sammlung hier präsentiert erotische Bilder vom Beginn der Fotografie bis zum zweiten Weltkrieg und zeichnet die Entwicklung dieses zu Anfang primär französischen Genres nach, das so viel Misstrauen überwinden musste bis es ein größeres Publikum erreichte. Die Fotografien bringen den weiblichen Charme der Vergangenheit zurück und sein praktisches Format macht es zum idealen Geschenk.
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